Oktober 2020

 

FRAUENpflanze – Hirtentäschel

Das zarte Hirtentäschel (Capsella bursa-pastoris). Eine filigrane Pflanze, die nicht sofort ins Auge springt, aber bei näherer Betrachtung einzigartig ist. Kleine Schoten stehen wie feine Herzen vom Stiel ab, weshalb man sie gerne auch als H E R Z kraut bezeichnet.

Zu finden ist sie von Frühjahr bis in den Herbst hinein auf mageren und eher nährstoffarmen Böden.

Sie ist aber nicht nur wegen ihres Aussehens wertvoll, sondern enthält auch nährende Inhaltsstoffe. Die kleinen (Herz-)Schoten sind reich an Vitamin C und verschiedenen Mineralien, so daß man sie gerne auch frisch über den Salat streuen darf.  Der Salat wird nicht nur heilsamer, sondern auch noch schmackhaft aufgewertet, da es ein wenig an die wohlige Schärfe der Kresse erinnert.   Also – frisch ernten, klein schneiden und ab in den Salat oder den Kräuterquark. 

Ganz besondere und heilende Wirkung entfaltet die Pflanze jedoch vor allem in der F R A U E Nheilkunde, denn sie  ist als die große B L U T S T I L L E R I N bekannt. Aufgrund dieser enormen Wirkung ist sie ein wunderbares Mittel bei einer zu starken oder zu langen Menstruation. Durch den hohen Blutverlust nach einer ausdauernden und intensiven Periode fühlen sich die Frauen oftmals schwach und ausgelaugt. Ist das jeden Monat der Fall und die Frau verliert in regelmäßigen Abständen viel Blut, so zehrt das auf Dauer ungemein an den Kräften. Als Tee oder Tinktur angewendet, kann das Hirtentäschel hier sehr gut unterstützen. Natürlich darf nie übersehen werden starke Blutungen gynäkoligisch abklären zu lassen.


Hirtentäschel bitte N I C H T in der Schwangerschaft anwenden, da es abortiv wirkt und damit Wehen auslösen kann.
 

HERZkraut und BLUTSTILLERIN

Um das Hirtentäschel ganzjährig einnehmen zu können, gibt es verschiedene Formen der Verarbeitung, die ich nachfolgend vorstellen möchte. Da die Pflanze in Form einer Tinktur immens wirksam ist, darf ich die Herstellung kurz beschreiben:


HIRTENTÄSCHEL-TINKTUR

Zutaten:

  • Frisch gesammeltes Hirtentäschelkraut
  • Mindestens 40%-Alkohol (Korn oder Wodka)

Zubereitung:

Das frisch gesammelte Hirtentäschelkraut zerkleinern und in ein verschließbares Glas etwa ¾ locker schichten.
Mit dem Alkohol übergießen und darauf achten, dass das Kraut immer gut mit Alkohol bedeckt ist. 
Vier Wochen (ein Monatszyklus) an einem gleichmäßig warmen, hellen und nicht vollsonnigen Ort ziehen lassen und regelmäßig kräftig durchschütteln. 
Danach filtern (z.B. Teefilter) und in dunkle Tropf-Fläschchen füllen. 


Zur Regulierung der Blutung einige Tage vor Beginn der Menstruation mit 2 x 10 Tropfen beginnen und mit Eintritt der Periode steigern auf 3 x 10 Tropfen.
 

Neben der Tinktur darf zusätzlich eine Teemischung unterstützen, der neben dem blutstillenden Hirtentäschel hilfreiche, blutbildende Pflanzen beigemischt werden. 

 

TEEMISCHUNG 

Zutaten:
  • 20g Hirtentäschel
  • 20g Löwenzahn
  • 20g Brennnessel
  • 40g Frauenmantel 
     

Einen Teelöffel der Mischung in eine große Tasse geben und mit heißem Wasser aufgießen. 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Anschließend schluckweise trinken. Einige Tage vor Beginn der Periodenblutung und während der Blutung 3x täglich eine Tasse der Kräutermischung trinken. 

Um wieder ausreichend Blut bilden zu können sollte dann auch ausreichend Vitamin C aufgenommen werden, denn es hilft dabei, dass das in der Nahrung enthaltene Eisen besser vom Körper aufgenommen werden kann. Und Eisen ist ein sehr wichtiger Baustein zu Bildung neuen Blutes.

Stehen dann auf dem Speiseplan noch Gemüse wie Rote Beete, Spinat und Kräuter wie Dill und Petersilie, können die Speicher wieder wunderbar gefüllt werden.